Das vergessene Prinzip

26. Feb 2021

von Christopher Orth

Ich war schon oft verliebt. Besonders intensiv während meiner Teeniezeit. Das Gute war, ich hatte in dieser Zeit einen Mentor – ein geistliches Vorbild. Er hat mir geholfen die vielen heißen Fragen der Pubertät zu navigieren und zu schauen, was Gott gefällt.

Wäre es nicht schön, wenn Du auch einen Mentor hättest? Eine Person, die Dir geistlich ein Vorbild ist, mit der Du ehrlich teilen kannst, was Dich freut oder herausfordert?

Folgt meinem Beispiel

Paulus schreibt einmal an die Christen der Gemeinde in Korinth: „Ich bitte euch eindringlich: Folgt meinem Beispiel!“ (1 Kor 4,16). Man könnte auch übersetzen: „Seid meine Nachahmer!“ oder „Nehmt mich zum Vorbild!“ Vorher verwendet er das Bild eines Vaters und seiner geliebten Kinder, um seine besondere Beziehung zu den Korinthern deutlich zu machen: „Ich möchte euch nur wieder auf den richtigen Weg führen. Schließlich seid ihr doch meine geliebten Kinder!“ (Vers 14). Paulus ist der geistliche Vater der Gemeinde und sie sind seine geliebten Kinder.

Von einem geistlichen Vater oder einer geistlichen Mutter zu lernen ist ein absolut biblisches Prinzip. Ich behaupte: Viele Gemeinden haben das vergessen – oder zumindest viel zu lange ignoriert (außer deine Gemeinde natürlich 😉). Was genau ist gemeint? An Timotheus, der selbst ein Vorbild sein soll, schreibt Paulus mal, wie das aussieht (1 Tim 4,12): Er soll ein Vorbild sein in allem, was er sagt und was er tut. Er soll ein Vorbild sein an Liebe, Glauben und Reinheit. Sämtliche Lebensbereiche sind eingeschlossen. Auch Zähneputzen?

Vater Sohn

Qualifikationen eines Vorbilds

Überleg mal – putzt Du morgens vor oder nach dem Frühstück deine Zähne? Warum? Wahrscheinlich machst du es wie deine Eltern. Du hast es gesehen und machst es nach. In der Familie ist Nachahmen logisch und normal. In der Gemeinde – der Gemeinschaft der Jesus-Nachfolger – sind viele eher zögerlich. Glaube ist zur Privatsache geworden. Dadurch geht uns viel verloren. Schon im Alten Testament lesen wir von zwei sehr jungen Königen – Joas und Usia (2. Chr 24,2; 26,5). Beiden haben getan, was Gott gefiel. Doch nur solange sie mit Jojada bzw. Sacharja einen geistlichen Vater, ein geistliches Vorbild an ihrer Seite hatten.

Wer ist nun ein geeignetes Vorbild? Welche Eigenschaften müssen eine solche Frau, ein solcher Mann mitbringen? Auch das sagt uns Paulus. Sowohl die Christen in Korinth als auch Timotheus fordert er auf seinem Beispiel zu folgen. Von beiden spricht er als seinen geliebten Kindern. Das ist die erste Qualifikation: Eine echte, tiefe Liebe für die geistlich jüngere Person. Die zweite Qualifikation wird in 1 Kor 11,1 deutlich: "Folgt meinem Beispiel, so wie ich dem Beispiel folge, das Christus uns gegeben hat.” Andere sollen nicht werden wie er, sondern sie sollen seinem Beispiel folgen, weil Jesus Christus der Maßstab seines Dienstes und seines Lebens ist. Sie sollen werden wie Christus. Ein gutes Vorbild ist ergriffen von Christus und lernt von ihm.

Lasst uns dieses biblische Prinzip neu leben. Zwei Fragen helfen dir dabei:

  1. Treffen die beiden Qualifikationen eines guten Vorbilds auf mich zu?
  2. Für wen will ich ein väterlicher Freund oder eine geistliche Mutter werden?

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David Kröker




Christopher Orth

JuMi im Forum Wiedenest

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Bildnachweis: Photo by Harli Marten on Unsplash

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