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Wir vertrauen auf das Evangelium beim Evangelisieren

05. Mai 2021

von David Kröker

„So sind wir nun Gesandte an Christi statt, indem Gott gleichsam durch uns ermahnt; wir bitten für Christus: Lasst euch versöhnen mit Gott!“
– 2. Korinther 5,20

Gott hat uns den Dienst der Versöhnung gegeben (2Kor 5,18). Es ist unsere Aufgabe, unsere Mitmenschen zu bitten: „Lasst euch versöhnen mit Gott!“ Was genau bedeutet dieser Auftrag und wie wird dieser umgesetzt?

Wer soll mit Gott versöhnt werden?

Nach Römer 5,10 waren wir Feinde und sind durch den Tod Christi mit Gott versöhnt worden. Die Aufgabe besteht also darin, weitere Feinde mit Gott zu versöhnen. Feinde versuchen ihre Gegner gesellschaftlich und physisch zu vernichten (Ps 7,4–5; 27,12). Gezeichnet werden die Feinde in drastischen Bildern: als Feindesheer (Ps 3,7; 27,3), als Jäger und Fallensteller (Ps 7,16; 35,7; 140,6), als wilde Tiere (Ps 7,3; 17,12). Manchmal verdichtet sich das Bild der Feinde zum Inbegriff des Bösen, Gottfeindlichen, der Todesmacht (Ps 22,17; 69,2.15–16; 143,3–4). Wenn es darum geht, den Dienst der Versöhnung auszuführen, muss es uns bewusst sein, dass „Feinde“ mit Gott versöhnt werden müssen.

In welcher Beziehung stehen „Feinde“ zu uns, die wir Gesandte stellvertretend für Christus sind?

Jesus sagt in Joh 15,20 „Wenn sie mich verfolgt haben, werden sie auch euch verfolgen.“ Wenn uns diese Wahrheit bewusst geworden ist, dass nicht neutrale Menschen mit Gott in Kontakt gebracht werden, sondern Feinde mit Gott versöhnt werden müssen, dann wird die Umsetzung des Auftrages sich dieser Erkenntnis anpassen.

Wer versöhnt den Feind mit Gott?

Paulus macht in 2Kor 5,18ff deutlich, dass Gott der Handelnde ist. Gott versöhnt uns mit sich selbst und gibt uns den Dienst der Versöhnung (2Kor 5,18). Dabei legt er in uns das Wort von der Versöhnung hinein (2Kor 5,18; vgl. Jes 59,21, Jer 1,9). Dadurch, dass wir selber versöhnt wurden, sind wir nun Gesandte und durch uns ermahnt Gott selbst. Gott ist also derjenige, der weiterhin die Menschen mit sich selbst versöhnt.

Wie wird der Feind mit Gott versöhnt?

Gott gebraucht uns als seine Werkzeuge. Bei der Berufung des Apostels Paulus zum Dienst der Versöhnung sagt der Herr Jesus Christus in Apg 9,15: „dieser ist mir ein auserwähltes Werkzeug“. Wenn Gott uns als seine Werkzeuge für den Dienst der Versöhnung gebraucht, dann ermahnt Gott durch uns. Wie wird sein Handeln in uns sichtbar? „Wir bitten!“ (2Kor 5,20). Einen Gesandten an Christi Stelle erkennt man in seinem christusgemäßen Auftreten. In Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut und Selbstbeherrschung bitten wir (Gal 5,22-23). Wir setzten keine Druckmittel ein. Wir manipulieren nicht. Wir bitten. Dabei ertragen wir alles, glauben alles, hoffen alles und erdulden alles (1Kor 13,7).

Als Gesandte vertrauen wir im Dienst der Versöhnung auf das Wort und das Werk des Herrn. Er ist der Anfänger und Vollender des Glaubens (Hebr 12,2). Niemand kann zu Gott kommen, wenn der Vater ihn nicht zieht (Joh. 6,44). Versöhnt mit ihm und durch seine Allmacht stellen wir uns in den Dienst der Versöhnung. Er liebt die Menschen mehr, als wir sie jemals lieben können und will mehr, dass alle Menschen errettet werden (1Tim 2,4), als wir es jemals wollen können.

Nach Römer 12,1 ermutige ich in unserer Gemeindegründungsarbeit Euskirchen unsere Geschwister durch die Erbarmungen Gottes, die Körper hinzugeben als ein lebendiges, heiliges, Gott wohlgefälliges Opfer. Wer seinen Körper hingibt, gibt schon bald auch sein Haus hin. So öffnen wir unsere Herzen und Häuser und erwarten, dass Gott täglich hinzutut, die gerettet werden sollen (Apg 2,47). Auf diese Weise übernehmen wir die Verantwortung für das Evangelium. Wir vertrauen auf das Evangelium beim Evangelisieren. Wir vertrauen, dass Jesus seine Gemeinde baut beim Gemeindebau. Wir vertrauen auf Gottes Reden beim Reden. Wir vertrauen beim Dienst der Versöhnung darauf, dass Gott unsere Mitmenschen mit sich selber versöhnt.

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