1x1 Schülertreff in Frankenberg

11. Okt 2022

von Ulrike Aßmann

Vor kurzem traf ich Ahmet wieder (Name geändert). Er kam fröhlich auf mich zu und fragte, wie es mir denn so geht. Fünf Jahre lang hat er zwei Mal pro Woche den „1x1 Schülertreff“ besucht. Aus seinen Erzählungen wird deutlich, wie dankbar er für diese Zeit ist, für die Unterstützung, die er erhalten hat. Leider musste er von der Realschule auf die Hauptschule wechseln, aber hat dann doch noch die Kurve bekommen. Jetzt steht er vor einem neuen Lebensabschnitt. Die Schule konnte er erfolgreich abschließen und fängt nun eine Ausbildung bei einer Firma für Heizungs- und Sanitärtechnik an. Darauf freut er sich.

Mein Herz macht dies auch froh und dankbar. Denn an diesem Punkt wird deutlich - die Arbeit im Schülertreff trägt Frucht. Immer wieder treffen wir Kinder wieder, der Vorteil einer Kleinstadt, die in der Hausaufgabenbetreuung waren.

Der Verein Schritt für Schritt besteht mittlerweile seit 11 Jahren. Und den Schülertreff gibt es in seinen kleinen Anfängen seit 2006. Da starteten wir mit zwei Mitarbeitern und zwei Kindern aus einem benachteiligten Umfeld eine Hausaufgabenunterstützung montags vor der Jungschar unserer Gemeinde.

Dann hatten wir die Möglichkeit, ein Haus umzubauen und die Vision entstand, einen Ort zu schaffen, an dem Christen unterschiedlicher Konfessionen zusammenarbeiten, um für Menschen in Frankenberg da zu sein.

Der Verein ist bewusst „Schritt für Schritt“ genannt worden, weil wir einmal Schritte mit Menschen gehen möchten, in dem Tempo wie sie es können, aber auch die Arbeit Schritt für Schritt weiterentwickeln wollen. Wir haben nun drei Schwerpunkte:

Der 1x1 Schülertreff, ein Café der Begegnung und den Männerstammtisch.

Bevor es die Einschränkungen durch Corona gab, besuchten 20 Kinder unsere Räume und wurden von 18 Mitarbeitern betreut, die ein- oder zweimal in der Woche regelmäßig kamen, um die Schüler bei den Hausaufgaben zu unterstützen und mit ihnen zu spielen oder zu basteln. Was wir geben konnten, waren ja auch Zeit und Zuwendung. Das schaffte gute Beziehungen. Es wurde ein kostenloses, frisch gekochtes Mittagessen angeboten, was immer ein Highlight des Tages war.

Zurzeit ist das Angebot auf Grund der Lage leider immer noch eingeschränkt, aber wir haben regelmäßig 13 Kinder, die an zwei Nachmittagen ihre Hausaufgaben bei uns machen, für anstehende Arbeiten üben und das Gelernte vertiefen. Wir sind dankbar für die Möglichkeiten, die wir wieder haben, hoffen und beten aber, dass wir auch bald wieder mit einem leckeren Mittagessen starten können.

Ulrike Aßmann

Ulrike Aßmann

Gemeindepädagogin „Kirche am Bahnhof Frankenberg“
"Schritt für Schritt Frankenberg e.V."


📷 Photo von Tierney auf adobestock.com

0Noch keine Kommentare

Dein Kommentar
Antwort auf:  Direkt auf das Thema antworten

Datenschutzhinweis

Diese Webseite nutzt externe Komponenten, wie z.B. Schriftarten, Karten, Videos oder Analysewerkzeuge, welche dazu genutzt werden können, Daten über Ihr Verhalten zu sammeln. Datenschutzinformationen