Tagung für Hauptberufliche Mitarbeiter 2023

06. Feb 2023

von Manuel Lüling

Endlich - nach zwei Jahren Ausnahmezustand fand vom 16. bis 19. Januar 2023 die Tagung für Hauptberufliche Mitarbeiter im ChristusForum Deutschland erstmalig wieder statt, dieses Mal im neu gebauten „Haus Weitsicht“ im Christlichen Erholungsheim Rehe. Schon bei der Anreise war die Wiedersehensfreude bei vielen zu spüren. Neben den 100 angemeldeten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern kamen als Tagesgäste Mitarbeitende und Studierende vom Forum Wiedenest und der Freien Theologischen Hochschule Gießen, die sich für einen hauptberuflichen Gemeindedienst interessieren, dazu.

Die Tagung stand unter dem Jahresthema des ChristusForum: „Dich schickt der Himmel - bewegt von Gottes Liebe“. Nach einem interaktiven Einstieg in die Tagung gab es am ersten Abend einen bewegenden Lobpreisabend mit Mia und Juri Friesen (Outbreakband), bei dem Mia Friesen, selbst Co-Pastorin der Urban Life Church (Ludwigsburg), sehr ehrlich über ihre eigenen Herausforderungen als Vollzeitlerin berichtete. Dies ermutigte und förderte zugleich die Offenheit der Teilnehmer untereinander.

Auch die zwei nächsten Abende stärkten die Gemeinschaft untereinander und mit Jesus: Am Dienstag war ein Gemeinschaftsabend, bei dem unter dem Thema „Jesus feiern“ Erfahrungen mit Jesus im persönlichen Leben und im Dienst geteilt wurden, am Mittwochabend berichteten David Kröker und etliche andere Teilnehmer, die er angefragt hatte, unter dem Motto „Abenteuer Alltag“, was sie im Zusammenhang mit ihrer Sendung zu den Menschen in ihrem Umfeld mit Jesus erlebt haben.

An den Nachmittagen gab es Informationen aus den unterschiedlichen Arbeitsbereichen und Workshops zu verschiedenen Themen. Zwischendurch gab es viel Zeit zur Begegnung und zum Austausch, auch draußen im frisch eingeschneiten Rehe.

An den drei Vormittagen gab es jeweils einen Vortrag. Die ersten beiden Vorträge hielt Friedhelm Holthuis, Seniorpastor der Credo-Kirche Wuppertal und Präses des Bundes Freikirchlicher Pfingstgemeinden. Er begann mit dem Thema „Das Evangelium tun – gelebtes Evangelium“. Besonders eindrücklich war die Übertragung des biblischen Bilds von Jesus als Bräutigam und der Gemeinde als Braut auf Menschen, die Jesus noch nicht kennen: Sie sind Menschen, die bisher noch kein „Date“ mit Jesus hatten. Unsere Aufgabe als Gemeinde im Blick auf unsere Gottesdienste und Veranstaltungen ist es, jedes Mal ein „Date“ zu arrangieren, bei dem sie Jesus begegnen können, also eine einladende Atmosphäre zu schaffen, in der eine Liebesbeziehung zu Jesus ihren Anfang nehmen kann. Und wie es bei einem Date zwischen zwei Menschen ist: Ob daraus eine Liebesbeziehung zu Jesus wird, liegt nicht in unserer Hand. Menschen, die noch keine Entscheidung für Jesus getroffen haben, sind in diesem Bild „die Braut, die sich nicht traut“, am Ende aber hoffentlich doch noch den Bräutigam Jesus findet. In der Credo-Kirche bedeutet das konkret, dass jeder Gottesdienst die Einladung zu Jesus enthält, wodurch gleichzeitig alle langjährigen Gottesdienstbesucher Worte verinnerlichen, mit denen sie selbst anderen das Evangelium erklären können.

Im zweiten Vortrag entfaltete Friedhelm Holthuis das Thema „Nachdem ich selbst ergriffen bin - eine Bewegung in Gang setzen“ und machte deutlich, wie aus einzelnen Gemeinden eine missionarische Bewegung wird. Hilfreich war die Unterscheidung nach Dave Ferguson von 5 Leveln, auf denen sich Gemeinden befinden können:

1. schrumpfende Gemeinden

2. stagnierende Gemeinden

3. wachsende Gemeinden

4. sich multiplizierende Gemeinden

5. Gemeindegründungsbewegungen

Aus einer schrumpfenden Gemeinde wird wohl kaum sofort eine Gemeindegründungsbewegung. Jede Gemeinde sollte anstreben, zunächst einmal das nächsthöhere Level zu erreichen, um dann Schritt für Schritt weiterzukommen. Das Ziel ist jedoch, eine Gemeindegründungsbewegung zu werden. Dazu einige inspirierende Zitate aus dem Vortrag: „Jede Gemeindegründungsbewegung ist eine geistliche Suchmaschine“, „“Um die verlorenen Söhne zu finden, gründen wir Gemeinden“, „Gesunde Apfelbäume bringen Äpfel hervor – wir gründen Gemeinden, die Gemeinden gründen, die Gemeinden gründen …“, „Wir sind geboren, um Frucht zu bringen“, „Je mehr Angeln ich im Teich habe, desto mehr Fische fange ich“. Anhand des Films „The Guardian“, in dem Kevin Costner einen Rettungsschwimmer spielt, der nicht beantworten konnte, wie viele Menschenleben er gerettet hatte, sondern lediglich, wie viele er nicht hatte retten können, verdeutlichte Holthuis, dass es nicht darum geht, wie groß unsere Gemeinden sind, sondern wie viele unserer Mitmenschen ohne Jesus verloren sind. In all diesen Beispielen kam neu zum Ausdruck, was der Kernauftrag von uns als Gemeinden ist: Menschen, die Jesus noch nicht kennen, zu ihm führen, sodass sie gerettet sind, und uns als Gemeinden zu multiplizieren, sodass eine Gemeindegründungsbewegung entsteht. 

Den dritten und letzten Vortrag hielt Alexander Rockstroh über Jesu Aussage in Johannes 20,19–20: „Wie mich der Vater gesandt hat, sende ich euch.“ Anhand mehrerer tiefsinniger Wortspiele um eine Postsendung entfaltete er das Ausmaß und die Art dieser Sendung, von der Jesus spricht: „Jede Sendung braucht Bewegung“, „Geht es in unserer Gemeinde vorwiegend um liegengebliebene Sendungen oder werden die Sendungen zugestellt?“, „Die Gemeinde Gottes ist ein riesiges Briefverteilzentrum“, „Wir sind gelegentlich ungeschickte Geschickte“, „Du bist eine Wurfsendung: Gott wirft dich in aller Liebe nach oben, aber er lässt dich nicht fallen“, „Manchmal gibt es komische Verpackungen für die Sendung: Mach aus dem TRAUMA ein VER-TRAU-MAL“.

Mit Abendmahl und Segensgebet Gebet füreinander wurde die Tagung nach drei erfüllenden Tagen abgeschlossen.

Vielen Dank an alle, die an der Vorbereitung und Durchführung beteiligt waren.

Manuel Lüling

Manuel Lüling

Pastoralreferent in der EFG Wiedenest


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