Kalli, Abraham und Ostern

05. Apr 2024

von Christian Göttemann

Kalli, Abraham und Ostern

Kalli war Teil unserer Kleingruppe. Eine Seele von Mensch. Vor ein paar Jahren hat er bewusst sein Leben Jesus anvertraut. Als er einige Zeit später die Diagnose "Krebs" erhielt, wurde ihm psychologische Hilfe angeboten. Er lehnte dankend ab. „Ich habe Jesus“, war seine Antwort. Eigentlich wollte Kalli im Frühjahr wieder Motorrad fahren. Diese Hoffnung hat sich nicht erfüllt. Im Februar ist er verstorben. Aber die Hoffnung ist nicht gestorben! Auch nicht zuletzt! Und jetzt haben wir Ostern gefeiert. Den Auferstandenen gefeiert. Den Sieg des Lebendig-Machers über den Tod-Bringer gefeiert.

Von Abraham heißt es: „er vertraute auf ihn, den Gott, der die Toten lebendig macht und das, was nicht ist, ins Dasein ruft. Da, wo es nichts zu hoffen gab, gab er die Hoffnung nicht auf, sondern glaubte“ (Rö. 4,17-18)

Das, was nicht (mehr) ist, ins Dasein rufen. Der Auferstehungsglaube folgt dem Schöpfungsglauben. Wenn der Schöpfer aus dem Nichts etwas machen kann – dann kann er auch aus dem Tod Leben machen. Ohne Schöpfer keine Hoffnung. Mit dem Schöpfer immer Hoffnung. Kalli hatte seinen Schöpfer kennengelernt…

„Abraham war damals fast hundert Jahre alt und konnte keine Kinder mehr zeugen; in dieser Hinsicht war sein Körper gewissermaßen schon tot. Nicht anders war es bei seiner Frau Sara, denn auch sie konnte keine Kinder mehr bekommen. Und obwohl Abraham seine Augen nicht vor dem allem verschloss, ließ er sich in seinem Glauben nicht entmutigen.“ (Rö 4,19)

Kurz vor seinem Tod war ich noch bei Kalli. Er war nicht mehr bei Bewusstsein. Es war kein schöner Anblick. Wir wollen lieber ein anderes Bild von ihm in Erinnerung behalten. Dennoch war da Hoffnung im Sterbezimmer. Gegen Hoffnung auf Hoffnung hin glauben. Gegen das Augenscheinliche das Zukünftige glauben. Gegen sichtbare „Realitäten“ die unsichtbare Realität glauben. Die Augen nicht verschließen vor dem „quasi-toten“ Leib von Abraham und Sara. Die Augen nicht verschließen vor Krankheit, Leiden, Palliativstation, Sterben und offenen Gräbern. Und dennoch glauben. Nicht trotzig, aber trotzdem.

„Der Gott, auf den wir unser Vertrauen setzen, hat Jesus, unseren Herrn, von den Toten auferweckt – ihn, der wegen unserer Verfehlungen dem Tod preisgegeben wurde und dessen Auferstehung uns den Freispruch bringt.“ (Rö. 4,24-25)

Kallis Lieblingslied war „Mutig komm ich vor den Thron, freigesprochen durch den Sohn“. Jesus ist für mich gestorben und für mich auferstanden. Und ich mit ihm. Das genügt. Das ist alles. Das ist, was rettet. Das ist, was trägt. Das ist, was unumstößlich ist. „Ich habe Jesus“ – hat Kalli nach der Diagnose gesagt. Ich habe Jesus im Leben und im Sterben. Und in Ewigkeit. So gilt für Abraham und für Kalli: „Er ehrte Gott, indem er ihm vertraute.“ (Rö. 4,20) „Weil ich lebe, werdet auch ihr leben“ – hat Jesus gesagt (Joh. 14,19). Kalli ist uns einen entscheidenden Schritt voraus. Aber wir werden ihn „einholen“.

Bis dahin lasst uns Gott ehren! Indem wir ihm vertrauen. Indem wir jedes Jahr und jeden Sonntag und jeden Tag Ostern feiern!

Christian Göttemann






Christian Göttemann

Mitarbeiter im Team GemeindeNEUgründen im ChristusForum Deutschland


 


Titelfoto: Pixabay, Jesus_is_our_hope

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