09. Jan 2024
von Friedemann Volke
Mit unseren Jahresthemen setzen wir in der Gemeindefamilie inhaltliche Schwerpunkte und bewegen gemeinsam innerhalb von zwei Jahren verschiedene Aspekte dieser Themen. Dem neuen Titel "Dein Reich komme! gerecht anders leben" liegen die Seligpreisungen zugrunde. Jesus Christus stellt damit unser Denken auf den Kopf. Was als wenig erstrebenswert oder schwach gilt, macht „selig“.
Dein Reich komme! … diese Bitte aus dem "Vater Unser" spricht von Gottes neuer Welt in unserer Lebenswirklichkeit.
Dein Reich komme! … meint Gottes Herrschaftseinfluss in unserem Alltag.
Wie können wir in unserem Alltag gerecht anders leben?
gerecht anders leben heißt: Die Realität der neuen Welt Gottes sichtbar machen und sie vorleben.
Das alles hat seine Quelle nicht in uns und geschieht nicht aus eigener Kraft und Anstrengung heraus, aber es geschieht mit unserer Kraft und mit unserer Anstrengung, die darauf ausgerichtet ist, dass sich Gottes Herrschaftsbereich in Menschen ausbreitet.
Wie kann sich Gottes Herrschaftsbereich in Deinem Leben und
durch Dein Leben ausbreiten?
Sehnsucht nach Gott, Sanftmut im Umgang mit Menschen, Klarheit in der eigenen
Lebensethik, Fokussierung darauf, dass Menschen Gott persönlich kennenlernen,
sind hierfür relevante Punkte.
Was kannst Du persönlich und was könnt Ihr als Gemeinde in diesem Jahr 2024 dazu beitragen, dass Menschen die Umkehr zu Gott schaffen?
Friedemann Volke
Mitarbeiter im BEN-Team im ChristusForum Deutschland
Mehr zum aktuellen Jahresthema findet Ihr unter AKTUELLES Dein Reich komme. Diese Seite wird stetig weiter mit Inhalten zum Thema gefüllt.
Hallo Friedemann,
ich komme sehr ins Stutzen bei Deiner Interpretation von "Dein Reich komme". Mir fehtl hier die Ewigkeitsperspektive. Hier auf Erden wird das nichts werden, solange Jesus nicht wieder kommt. WIR unter UNS sollten das hinbekommen und Zeugnis sein, aber spätestens nach der Entrückung, auf die wir warten, bricht hier das Chaos aus.
Der Versuch, die gefallene Schöpfung durch das zu "retten", was Du beschreibst, und das Ganze dann Reich Gottes zu nennen, ist m.E. am Sinn dieser Worte völlig vorbei. Oder was meinst Du?
Lieber Michael,
vielen Dank für deine Rückmeldung und deine Anregungen. Ich werde darüber nachdenken.
Mit herzlichen Grüßen,
Friedemann Volke
Lieber Michael,
mit dem, was du schreibst, hast du natürlich vollkommen Recht. Die Ewigkeitsperspektive finde ich sehr wichtig, man sollte sie nicht ignorieren oder verneinen, wie es hier und da passiert. Jener sagenhaft kurze Gedankenanstoß von Friedemann scheint mir aber explizit die Gegenwartsperspektive zu betrachten - das, was für uns lebende Christen akut lebensrelevanter ist. Ich glaube, Jesus war ein praktischer Mensch, der die Menschen nicht auf später vertröstete. Warum auch. Das Himmelreich ist ja auf Erden. Da es sich hier nicht um eine theologische Abhandlung, sondern eine Art Miniandacht handelt, erwarte ich keine Vollständigkeit.
Und mit dem Gegenwartsbezug finde ich, hat Friedemann auch vollkommen Recht. Denn das Reich Gottes kommt nicht erst mit dem Wiederkommen des Herrn, es wächst mit jedem bekehrten Menschen. Nach dem Epheser könnte man uns Christen auch "die neue Menschheit" nennen. An seine Menschheit im Allgemeinen und uns Christen im Besondern sind die Ansprüche gerichtet, dieses Reich darzustellen und zu verwirklichen. Weil wir das aus eigener Kraft nicht vermögen, gibt es obendrauf den Heiligen Geist - Und wir schaffen es doch noch nicht. Selbst Paulus innerer Schweinehund war ihm zu stark ("Was ich nicht will, das tue ich"). Nichtsdestoweniger hat uns der Vater in seiner unendlichen Geduld und Gnade die Weisung gegeben, schon JETZT neue Menschen zu sein, die wie Christus sind. Folglich finde ich die Andacht richtig und für dich und mich relevant.
Oder nicht?
Hallo Friedemann,
ich habe gerade den Wertkanon Christusforum durchgearbeitet. Im Zusammenhang damit möchte ich zwei Gedanken weitergeben:
1. Ihr solltet das "missonal" streichen und durch das Wort "missionarisch" ersetzen, weil es nicht a) zu euerem Selbstverständnis passt und b) inhaltlich für etwas ganz anderes steht, als das Wort "missionarisch".
2. Bei der Frage der Bibelauslegung lehnt ihr zwar richtigerweise die Bibelkritik und deren Methoden ab, nennt aber keine Alternative. Deren Nennung würde ich aber für angezeigt halten, wenn es mir um eine der Bibel angemessen biblisch-theologische und historische Auslegung geht.
Liebe Grüße und Gottes Segen bei Eurer weiteren (eigenständigen) Entwicklung
Roland
Lieber Roland,
vielen Dank für die konstruktive Rückmeldung zum Wertekanon. Das leite ich gerne an Markus Schäller weiter (er leitet das Team Biblische Lehre & Theologie, sie haben den Wertekanon erarbeitet).
Herzliche Grüße und Gottes Segen
Steffi Herhaus