11. Jun 2025
von Thomas Kniest
Zu diesem Jahresthema 2025 gibt es monatlich einen Erfahrungsbericht aus einer der dreizehn Regionen des ChristusForum Deutschland - denn wir dürfen jetzt schon sehen und staunen, wie Sein Reich Gestalt gewinnt und wie Gott durch Seine Kinder wirkt! Lass Dich inspirieren und herausfordern durch diesen Bericht aus der Region 11 - Sachsen Ost:
"Beim letzten Männertreffen sagte ein Teilnehmer:
„Viele haben großartige Träume! Doch wer nie mit der
Planung beginnt, bleibt am Ende nur ein Träumer.“ Klar ein Schritt der Umsetzung muss dann folgen, doch das Unentschieden
zu Beginn ist entscheidend. Eine Idee bleibt nur ein schöner Gedanke. Aber fragen wir uns mal: Welche Träume haben wir für Gottes
Reich – und welchen nächsten Schritt gehen wir?
Seit 2019 trage ich einen Traum in mir: Ein Angebot speziell für Männer im Rahmen unserer Gemeindearbeit – mit dem Ziel, den Glauben zu stärken, herauszufordern und Persönlichkeitsentwicklung zu fördern. Ein Ort, an dem man Mann sein kann. Wo Bruderschaft in Christus nicht nur Theorie bleibt, sondern gelebt wird. Wo das Evangelium mannigfaltig sichtbar wird.
Ich träumte von einer Runde, in der Männer einander einladen können – ungezwungen, gerne auch die Männer, die sonst keinen Fuß in einen Gottesdienst setzen würden. Und von Veranstaltungen, die so gestaltet sind, dass jeder Mann dabei sein kann – sogar unser Rollstuhlfahrer.
Jesus selbst lebte Gemeinschaft unter Männern – vielfältig, ehrlich, tief. 2016 durfte ich etwas Ähnliches erleben: Bei den Charakterwochenenden des „4. Musketiers“ wurde aus einer Gruppe Fremder eine brüderliche Einheit. Bei diesen Outdoor-Events heißt es: „Die längste Strecke, die du zurücklegst, sind 30 cm – vom Kopf ins Herz.“ Und genau das geschah: Männer öffneten sich, verließen ihre Komfortzone, begannen reformierende Schritte zu gehen.
Doch wie bringt man solche Dynamik in eine Gemeinde in Dresden?
Allein kämpft kein echter Mann – ich suchte Weggefährten. Unterschiedliche Typen: jung, alt, verheiratet, Single – um breiter denken, verstehen und agieren zu können. Doch solche Männer wachsen nicht auf Bäumen. Also begann ich zu beten, zu suchen, zu erzählen – und zu planen. Der Traum brauchte Struktur. Ich musste Fragen klären:
Bis sich das klärte, musste ich nachdenken, darum beten und hier und da hospitieren – fünf Jahre vergingen.
Dann, 2021, war es endlich so weit: Unser erster Testballon. Unter dem Motto „In einem Boot“ machten wir eine Schlauchboot-Tour auf
der Elbe. Das fühlte es sich ein bisschen an wie die Jünger auf dem See
Genezareth – nur eben bei Sonnenschein. Und wir merkten schnell: Mann
braucht Männer.
Im Glauben. Im Alltag. Im Leben.
Leider war der Ausflug nicht barrierefrei. Das wurde mir erst im Nachhinein richtig bewusst. Doch genau deshalb war es mir umso wichtiger, dass wir in der Folge konkrete Schritte gehen: Seitdem achten wir bewusst darauf, dass alle Männer mitgedacht werden – auch in ihrer Mobilität oder Lebenssituation. Wir fragen nach, wie es möglich wäre. Denn echte Brüderlichkeit zeigt sich nicht nur in Worten, sondern darin, dass niemand zurückgelassen wird.
1,5 Sommer später ging es weiter – Unsere Männertreffen finden nun regelmäßig statt. Ob Lagerfeuerabende, ein Vater-Sohn-Ausflug zu einem riesigen Bagger oder eine geistliche Wanderreise durchs Riesengebirge – wir machen was draus.
Dabei gilt auch: Egal wie das Wetter wird – ein Männertreffen findet statt. Denn wenn Gott Regen schickt, will er uns daran schleifen – Eisen schleift Eisen. Einmal kamen wir buchstäblich vom Regen in die Traufe. Doch gerade da zeigte sich Nächstenliebe ganz praktisch: Unser Gastgeber trocknete unsere klitschnassen Klamotten – und lieh Jogginghosen aus. Ein Akt der Gastfreundschaft, der Herzen erwärmte.
Ich erlebe: Diese Treffen machen etwas mit uns. Männer wachsen zusammen. Vertrauen wächst. Beziehungen vertiefen sich. Aus Bekannten werden Brüder.
Und ich sage mit Überzeugung: Wer nicht dabei ist, dem entgeht etwas.
Denn hier entsteht eine starke Basis, um als Männer gemeinsam in Gottes Reich zu wirken. Nicht perfekt, nicht fertig – aber ehrlich, verbindlich und mannstark.
Fotos: Thomas Kniest, EFG Dresden Süd-Ost