"So der Herr will und wir leben"

14. Mär 2020

Was können wir tun in der aktuellen Zeit des Corona Virus? Autor: Markus Schäller

Für den 14. März 2020 war der erste bEHErzt-Ehetag in Hannover geplant und detailliert vorbereitet. Am Vortag - wir waren gerade dabei, unsere letzten Sachen zu packen - mussten wir ihn schweren Herzens absagen. Wenige Tage später waren alle Auswärtstermine für März und April gecancelt. Coronabedingt.

So der Herr will Zitat

Zur Zeit des Neuen Testaments konnten nur reiche Menschen ihr Leben längerfristig planen. Daher ist es für Jakobus ein Ausdruck des Wohlstands, wenn jemand sagt: "Heute oder morgen wollen wir in die und die Stadt gehen und dort ein Jahr zubringen..." (Jak 4,13). Dass wir als Mitteleuropäer nicht nur Tage und Wochen, sondern Monate und Jahre vorausplanen, zeigt, wie wohlhabend unser Kulturkreis ist. Wir sind gewohnt zu planen und dementsprechend verunsichert, wenn in einem gut gefüllten Kalender ein Termin nach dem anderen gestrichen werden muss... und uns kein Mensch sagen kann, wann wieder "Normalverhältnisse" eintreten. Vielleicht lehrt uns das aktuelle Durcheinander, wie fragil und unsicher unser Dasein auf dieser Welt eigentlich ist?!

Der Abschnitt in Jakobus 4,13-17 wird in der Neuen Genfer Übersetzung mit "Warnung vor Selbstsicherheit" überschrieben. Jeder einzelne Satz muss uns Europäern zu denken geben. Zwei davon greife ich heraus:

1) "Wenn der Herr will und wir leben" (Jak 4,15), in der Theologie auch als "sub conditione Jacobaea" ("unter dem Vorbehalt des Jakobus") bekannt, konfrontiert mich mit der Endlichkeit meines Lebens und mit der Tatsache, dass es wirkliche Planungssicherheit nur bei Gott gibt, aber nicht in meinem Terminkalender. Wenn es darum geht, all die abgesagten Einsätze und Projekte... neu zu planen, wird man künftig in meinen Emails die Klammerbemerkung "(Jak 4,15)" häufiger finden. 

2) "Wer nun weiß, Gutes zu tun, und tut es nicht, dem ist es Sünde." (Jak 4,17) - Ebenfalls ein Satz, der denen ins Stammbuch geschrieben wird, die auf der Sonnenseite des Planeten leben. Im Prinzip geht es um das Liebesgebot, nur eben mit einer negativen Konsequenz versehen, falls wir es missachten. - Es ist nicht auszuschließen, dass uns die nächsten Wochen und Monate viele konkrete Möglichkeiten geben, die Aufforderung praktisch werden zu lassen: Gutes tun. Man könnte z.B. zum Telefon greifen und die Person anrufen, die nun noch einsamer ist als sie es vorher schon war. In Coronazeiten hätte man sogar eine Begründung, warum man das ausgerechnet jetzt tut und nicht schon früher.

Viele müssen aktuell mehr Zeit in den eigenen vier Wänden verbringen als ihnen lieb ist. Warum also nicht den ganzen Jakobusbrief lesen und hören, was er uns heute zu sagen hat?

Markus-Schäller



Markus Schäller

bEHErzt-Team

Bildnachweis: Photo by Fusion Medical Animation on Unsplash

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